Glaube an Dich selbst !

Wie schwer oder leicht fällt es Dir, an Dich selbst zu glauben? Und woran liegt das?

Wenn Du eher schwer an dich selbst und damit auch an Deine Fähigkeiten, Deine Qualitäten und insgesamt Deinen Wert glauben kannst, liegt höchstwahrscheinlich einer der am meisten verbreiteten Glaubenssätze zugrunde. Dieser lautet: „Ich bin nicht gut genug.“

Es gibt wohl niemanden, der nicht schon mal gedacht hat, dass er nicht gut genug ist – sei es für eine Aufgabe, für einen Beruf oder eine Beziehung. Für manche ist es nur ein gelegentlicher Gedanke, der sich nur auf einen bestimmten Lebensbereich bezieht. Für andere ist es eine Kernüberzeugung, die ihr ganzes Leben bestimmt.

„Ich bin nicht gut genug“: Doch was ist gut?

Gut genug zu sein, bedeutet, die Erwartungen von Dir selbst oder – viel öfter – von anderen zu erfüllen oder zu übertreffen. Wie Du „gut“ definierst, hängt von verschiedenen Faktoren wie Erfahrungen, Familienvorstellungen, den Medien und Deinem sozialen Umfeld ab. Gut genug zu sein, hat also nichts mit Deinem inneren Wert, Deinen Qualitäten und Deinem wahren Wesen zu tun. Es ist einzig und allein eine mentale Vorstellung, die aber durch wiederholte negative Erfahrungen immer größer werden kann.

Denn selbst wenn Du weißt, dass Du gut genug bist, können andere Menschen Dein Selbstvertrauen leicht zerstören: Wenn Du z.B. einen Vortrag hältst und danach ein negatives Feedback bekommst oder Dich um eine Stelle bewirbst und abgelehnt wirst; wenn jemand Deine Anrufe nicht beantwortet, Dich bei einer Verabredung versetzt oder eine Beziehung beendet, kann es leicht geschehen, dass Du Dir selbst sagst, Du wärst nicht gut genug.

Wenn Du wiederholt zu hören bekommst, dass Du etwas nicht richtig machst, hinterfragst Du, ob Du überhaupt gut genug bist, irgendetwas richtig zu tun. Somit sind es die Erfahrungen – wie oft Du gelobt und wie oft Du heruntergemacht wurdest –, die Dein Selbstbild bestimmen können. Und dass ist äußerst gefährlich, denn dann bist Du abhängig vom Außen.

Wenn Du Dich also auf solche äußeren Faktoren konzentrierst, die Du nicht kontrollieren kannst, bringt das viel Frustration und Schmerz in Dein Leben. Einer der Wege, mit Dir selbst Frieden zu schließen, ist deshalb, Dich auf das zu konzentrieren, was Du kontrollieren kannst und das ist die Art, wie Du Dich selbst bewertest. Eine liebevolle Sichtweise auf Dich selbst ist ein wichtiger Heilungschritt auf Deinem Weg zum Glauben an Dich selbst.


Wie wirkt der Glaubenssatz auf Dein Umfeld?

Wenn Du zutiefst glaubst, nicht gut genug zu sein, leiden auch Deine Mitmenschen darunter. Zum einen kann Dich niemand vom Gegenteil überzeugen, was vor allem für diejenigen schmerzhaft ist, die Dich wirklich lieben. Zum anderen kann es sein, dass Du irgendwann auch am Wert dieser Personen zweifelst. Denn wie viel kann jemand wert sein, der jemanden liebt, der nicht gut genug ist?

Diese Gedanken sind natürlich meist unbewusst, zeigen sich dann jedoch in dauerhaft unbefriedigenden Liebesbeziehungen.

Wenn Du zudem noch Deine Lebensentscheidungen nicht auf Basis Deiner wahren Wünsche und Bedürfnisse triffst, sondern aus dem Versuch, zu beweisen, dass Du doch gut genug bist, dann verschließt Du Dich und Dein Umfeld vor der Erfahrung tiefer Erfüllung.

Du bist dann nicht mehr in Verbindung mit Deiner Seele, Deinem höheren Selbst und Deinem Licht und lebst dadurch an Deiner Bestimmung vorbei.

Foto von Katrina Wright auf Unsplash

Die ersten 5 Schritte, um an Dich selbst zu glauben

Unsere Beziehungen zu uns selbst und zu anderen können uns das Gefühl geben, nicht gut genug zu sein – aber das müssen sie nicht. Die Wahrheit ist, dass Dein Wert nicht davon abhängt, was Du oder andere von Dir denken. Zum Glück kannst Du Deine Denkweise ändern und den Ereignissen in Deinem Leben eine andere Bedeutung zuweisen. Du kannst aufhören zu fragen: „Warum bin ich nicht gut genug?“ und anfangen zu fragen: „Wie kann ich mich meinen Ängsten stellen und das Leben leben, das ich mir wünsche?“

1. Wisse, dass Du nicht Deine Gedanken bist

Wenn Dir bewusst wird, dass Dein wahres Wesen als solches wertvoll ist, dann weißt Du auch, dass Deine kritisierenden Gedanken nichts mit diesem Wesen zu tun haben. Das heißt, Du kannst entscheiden, trotz Deiner negativen Gedanken etwas anderes zu denken und dadurch auch etwas anderes zu tun.

Dafür ist es erforderlich, dass Du Deine Gedanken beobachtest und sie stoppst, sobald sie kritisierend und selbstzweiflerisch werden. Je öfter Du das tust, desto leiser werden diese Gedanken und die zugehörigen Verhaltensweisen. Schließlich erlöschen die Gedanken und machen Platz für neue, förderliche.

Durch diesen Prozess wirst Du wieder zum Meister Deines Denkens. Indem Du erkennst, dass Du nicht Deine Gedanken bist, brauchst Du sie auch nicht zu glauben. Das ist der erste und wichtigste Schritt bei der Auflösung dieses Glaubenssatzes.

Wenn Du also wieder Angst davor hast, nicht gut genug zu sein, dann frage Dich: Was würde ich jetzt tun, wenn ich keine Angst hätte? Wenn ich zutiefst wüsste, dass ich gut genug bin?

2. Stell Dich Deinen Ängsten

Wenn Du anfängst, Dich zu fragen, warum Du Dich nicht gut genug fühlst, wirst Du feststellen, dass dieser Glauben mit Angst zusammenhängt. Höchstwahrscheinlich hast Du entweder Angst, Dein volles Potenzial nicht zu erreichen oder abgelehnt zu werden, wenn Du es erreichen solltest. Der Glaubenssatz „ich bin nicht gut genug“ gibt Dir dann eine Möglichkeit, der Verwirklichung Deiner Seelen-Ziele auszuweichen.

Wenn Du die Verwirklichung Deiner Ziele aber aufschiebst, entsteht ein ständiger innerer Druck, da Deine Seele Dich weiter darauf zu schieben möchte. Je länger dies andauert, um so unüberwindbarer scheinen die Hindernisse auf deinem Weg zu werden. Und so werden auch die Zweifel an Dir selbst und Deiner Kraft so groß, dass Du schließlich keinen Schritt mehr tust, sondern Dich im Kreis drehst.

Erkenne also Deine einschränkenden Überzeugungen, die Dir im Wege stehen. Warum hast Du angefangen zu glauben, dass Du nicht gut genug bist? War es, weil Du in der Vergangenheit an einer Aufgabe gescheitert bist, oder weil Dir jemand gesagt hat, Du seist unfähig? Wenn Du den Grund dafür herausgefunden hast, warum Du Angst hast, Dich weiterzuentwickeln, dann kannst Du anfangen, Fortschritte zu machen.

3. Vergleiche Dich mit anderen, um zu wachsen

Meist wird Dir empfohlen, Dich nicht mit anderen zu vergleichen. Diese Empfehlung ist auch grundsätzlich hilfreich, da die meisten Vergleiche auf ein Urteil Dir selbst gegenüber abzielen. Du vergleichst Dich mit jemandem, der erfolgreich, gut aussehend, selbstsicher etc. ist, nur um Dir zu beweisen, dass Du all das nicht bist und es deshalb auch keinen Sinn macht, etwas auszuprobieren.

Wie wäre es aber, wenn Du den Vergleich nutzt, um Dir folgende Frage zu stellen: wie ist der andere erfolgreich, gut aussehend oder selbstsicher geworden? Was hat ihm oder ihr dabei geholfen? Was braucht es also, um so zu werden? Und willst Du wirklich so sein?

Wenn Du diese Fragen stellst, beginnt Dein Verstand Lösungen zu suchen und sich auf Veränderung auszurichten, statt Deinen Glauben, Du wärst nicht gut genug, zu bestätigen.

Nutze den Vergleich also als Wachstumschance und erlaube Dir den Gedanken: „Wenn dieser Mensch das geschafft hat, wieso sollte ich es nicht auch schaffen können !!“

3. Übernimm Verantwortung

Es ist eine Sache, sich immer wieder zu sagen, dass man sein Potenzial nicht ausschöpft – es ist eine andere Sache, etwas dagegen zu tun. Den Antrieb für die Umsetzung findest Du zunächst einmal in dir selbst, indem Du Dich fragst, wie Du Dein Leben eigentlich leben möchtest.

Definiere als nächstes klare Ziele und frage Dich, welche Schritte es braucht, um Deine Ziele zu erreichen. Was bist Du bereit, dafür zu ändern?

Denke auch an all die Zeit, die Du damit verbracht hast, Dich nicht gut genug zu fühlen. Was hättest Du erreichen können, wenn Du diese Zeit stattdessen sinnvoll genutzt hättest? Beginne ab jetzt, Deine Ablenkungen einzuschränken. Wenn Du Deinen Körper in eine bessere Form bringen möchtest, aber darauf bestehst, dass Du keine Zeit hast, regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen, dann mach Dir bewusst, was Dir wirklich wichtig ist und setze Deine Prioritäten klar. Erkenne, dass Du alles erreichen kannst, wenn Du etwas unbedingt willst und die Motivation hast, es zu verfolgen.

Die Gründe, warum Du denkst, dass Du nicht gut genug bist, sind lediglich Ausreden, die Du aufgrund Deiner eigenen Ängste und einschränkenden Glaubenssätze erfunden hast.

4. Sei freundlich zu Dir selbst und ändere Deine Selbstgespräche

Wenn Du Dich fragst, wie Du an Dich selbst glauben kannst, ist der erste Schritt, Dir die Erlaubnis zu geben, ein Mensch zu sein. Du musst keine Super-Mutter, kein Fitness-Model oder Milliardär sein, um der Liebe würdig zu sein. Du darfst Fehler machen – ja, Du musst sogar Fehler machen, um Dich weiterzuentwickeln. Fehler gehören zum Menschsein dazu.

Dabei ist es entscheidend, wie Dein innerer Monolog aussieht. Die Art und Weise, wie Du mit Dir selbst sprichst, beeinflusst Deine Stimmung und Dein Verhalten – und negative innere Gedanken werden zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

Wenn Du das Gefühl hast, nicht gut genug zu sein, ist es wichtig, negative Selbstgespräche zu erkennen und sie durch ermutigende Worte zu ersetzen. Frage Dich selbst: Würde ich das auch zu meinem besten Freund sagen? Würde ich jemand anderen so negativ behandeln, wie ich mich selbst behandle? Wir sind oft viel härter zu uns selbst als zu anderen, aber mit Achtsamkeit und Hingabe können wir unsere Geschichte ändern.

Es ist in Ordnung, hohe Ansprüche an sich selbst zu stellen und gelegentlich negative Gefühle zu empfinden, aber bleib nicht in einem Kreislauf der Negativität stecken. Ertappe Dich selbst, wenn Du in negative Selbstgespräche verfällst, und bemühe Dich bewusst, Deine Worte in etwas Positives umzuwandeln.

5. Was, wenn es in deinem Leben nicht um dich geht?

Wenn Du befürchtest, dass Deine Arbeit, Dein Projekt, Deine Gedanken, Dein Vortrag nicht gut genug sind, dann steckt dahinter meist die Angst vor Ablehnung. Du gehst schon davon aus, dass Du kritisiert, angegriffen oder abgelehnt werden wirst und versteckst Dich hinter dieser Angst.

Glaube mir: Ich kenne diese Angst nur zu gut. Doch weißt du was? Sie ist zutiefst egoistisch (im wahrsten Sinne des Wortes). Sie kommt einzig und allein aus dem Ego.

Es wird immer Menschen geben, die Dich ablehnen oder kritisieren (offen oder unausgesprochen). Doch es gibt umgekehrt viele Menschen, die von Deinen Gedanken, deiner Präsenz, deiner Arbeit zutiefst profitieren können. Ja, sie brauchen genau Deine Fähigkeiten, Qualitäten und Gaben, da diese einzigartig sind.

Frage Dich also das nächste Mal, wenn Du davor zurückschreckst, „nach draußen“ zu gehen: Was, wenn es dabei nicht um mich geht, sondern um die Menschen, die ich berühren und unterstützen kann? Gib‘ dein Bestes und lass‘ andere für sich entscheiden, ob sie davon berührt werden möchten oder nicht. Es ist nicht Deine Aufgabe, für andere zu denken und zu fühlen. Erlaube ihnen, ihre Meinung zu haben – sei sie nun positiv, negativ oder neutral. Deine Aufgabe ist ganz allein, das zum Ausdruck zu bringen, was durch Dich zum Ausdruck gebracht werden möchte.

Was, wenn du weiterhin glaubst, nicht gut genug zu sein?

Ich habe Dir die ersten Schritte von einer ganzen Reihe von Möglichkeiten gezeigt, wie du dem Glaubenssatz „nicht gut genug zu sein“ beikommen kannst. Da Du wahrscheinlich schon längere Zeit mit dieser Überzeugung herumläufst, ist es jedoch wahrscheinlich, dass sie sich nicht von jetzt auf gleich auflöst bzw. immer wieder auftaucht.

Sei auch hier sanft mit Dir – und vor allem: Glaube nicht, dass Du nicht gut genug bist, wenn es nicht sofort klappt! 😉

Es ist ein Prozess. Du wirst höchstwahrscheinlich nicht sofort anfangen, von Dir überzeugt zu sein. Für Dich heißt das: Um Dir selbst genug zu sein, musst Du Schritte tun, um Deine erlernten Überzeugungen aufzubrechen und neu zu gestalten. Vielleicht viele, vielleicht nur wenige. Aber tun musst Du sie.

„Ich bin nicht gut genug“ ist ein persönliches, soziales und gesellschaftliches Konstrukt. Es lässt sich verändern und beginnt mit der Entscheidung, Dich nicht länger von diesem einschränkenden Glaubenssatz ausbremsen zu lassen. Du bist hier, um Deine Gaben in die Welt zu bringen. Wenn Deine Seele Dir das zutraut, könntest Du es eigentlich auch tun.

Ich wünsche Dir, dass Du Dich als Mensch annehmen, Deine menschlichen Fehler als wertvolle Hinweise erkennen und Dein inneres wertvolles Wesen wiederfinden kannst ❣️