Schöpferische Dunkelheit

In dieser Zeit der Dunkelheit geniesse ich das Licht von Kerzen oder Lichterketten. Immerhin warten wir im Advent ja auch auf die Ankunft des Lichts.

Aber was ist mit der Dunkelheit? Meist lehnen wir sie ab oder versuchen, sie zu ignorieren. Aber aus der Dunkelheit kommt schließlich das Leben. Ein Samen gedeiht nur in der dunklen Erde und bringt von dort aus Pflanzen hervor. Jeder Baum kann nur dann seine Äste ins Licht ausdehnen, wenn sein Wurzelwerk gesund und kraftvoll ist. Jede Form von Dunkelheit fordert uns zu einer Reise hin zum Licht auf.
Die Dunkelheit hebt außerdem das Licht hervor. Wenn es so richtig dunkel ist, leuchtet eine Kerze viel heller. So bietet die Dunkelheit also eine Plattform für das Licht, durch die es akzentuiert wird und deutlicher strahlen kann. Im Advent wirkt das Dunkel deshalb besonders heimelig und einhüllend auf mich.

Und dann gibt es ja auch noch die Dunkelheit in mir selbst mit all meinen trennenden Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen. Da das Dunkle in mir schmerzt, macht es mich auf eine notwendige Hinwendung zum Licht aufmerksam und hilft mir, mein Licht wieder wahrzunehmen. Durch das Dunkel wird mir also das Licht in mir erst bewusst. Und immer wenn ich mich dann für das Licht entscheide, verbindet sich die Dunkelheit mit dem Licht und es beginnt, heller zu leuchten.

Obwohl ich all dies weiß, habe ich trotzdem immer wieder Angst vor der Dunkelheit und fühle mich alles andere als heimelig und geschützt. In solchen Momenten denke ich an meine Verletzlichkeit als Mensch und merke, wie ich mich von meiner inneren Sicherheit löse. Das Dunkel wird dann bedrohlich und grausam.

In diesen Momenten hilft mir nur zu vertrauen. Egal mit welcher Art von Dunkelheit ich konfrontiert werde, wenn es mir gelingt, im Vertrauen auf den Sinn jeder Erfahrung zu bleiben, dann tritt Entspannung ein. Plötzlich weiß ich dann: Auch die schlimmste Erfahrung ist letztlich eingebettet in einen größeren Plan, der mich zurückführt zu dem, was ich wirklich bin: zurück zum Licht.

Dann wird die Dunkelheit wieder hell und ich kann mich erneut in ihr geborgen und aufgehoben fühlen. Nicht umsonst ist Jesus Christus in der dunkelsten Nacht geboren. Er ist das Licht im Dunkeln. Er gibt uns die Kraft, die schöpferische Energie der Dunkelheit zu achten und aus ihr heraus ins Licht zu wachsen.

 

Mögen dir das Foto, die Wortflamme und die Affirmationen helfen, die Dunkelheit als den Urgrund des Lichts zu erkennen.


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Dieses Foto ist von Helmut Wagner. Vielen Dank!

Ich
trage
in mir das
Licht, das die
Dunkelheit erhellt.
Ich trage in mir auch
die Dunkelheit, die das
Licht heller strahlen lässt
und es stärker hervorhebt.
Die Dualität zwischen Licht
& Dunkelheit verschwindet,
wenn ich endlich verstehe,
dass Licht und Dunkelheit
aus derselben göttlichen
Quelle stammen, aus
einer Quelle, die
nichts anderes
als göttliche
& reine
Liebe
ist.

Ich öffne meine Augen im Dunkeln und erblicke das Licht.

Ich durchdringe die Dunkelheit und wachse ins Licht.

Ich achte die Dunkelheit und folge dem Licht.

Sprich diese Sätze mindestens 3x hintereinander und bemerke, was sie in dir bewirken.